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留学体験記

【交換留学生より】福島留学体験レポート

【出身国 / 大学】ドイツ / ルール大学ボーフム 【在学期間】2018年10月~2019年9月
行政政策学類特別聴講生 G.Rさん

 

 
 日本に来てからもう4カ月が経ちました。実は、最初から日本の生活に慣れようと努力する必要はありませんでした。生活は二週間以内に日常になりました。それにしても、最初の一ケ月は強い印象を残しました。福島での生活の始まり、日本人との初交流、留学生とバディーとの出会い、初めての登山、大学生活や授業の開始。忙しい時期だったのに、たくさんのいい思い出が作れました。

 夏と秋は祭りの季節です。福島に到着してすぐに、「飯坂けんか祭り」に参加することができました。福島大学や福島県の団体が主催する祭りや植樹祭などの色々なイベントに、ほとんど無料で誘っていただきました。それは本当にありがたいことです。いい経験ができる上に、地域の特徴や福島の文化を学べる機会でした。特に、東日本大震災後の復興の取り組みを、何回も実際に経験できました。大学でも「ふくしま未来学」などの授業で地域の意識を高めることができました。先生とともに福島第一原発や避難地域も見に行きました。その地域の復旧に向けた活躍を見て、心の底から感動しました。

 福島市の日常生活はドイツの都市の生活と比べたら、そんなに大きな違いがないという気がします。交換留学生がみんな一緒に住んでいる会館から福島駅まで歩いて20分、駅から大学まで10分。次のコンビニまで7分、スーパーまで歩いて10分。大学への電車は一時間一、二回だけ走るのは少し不便だけど、それにもすぐ慣れました。

 福島市内にはたくさんの美味しくて安いレストランがあります。特に、ラーメンが人気です。700~900円でラーメンと餃子が注文できるところもあります。必ず週二、三回食べます。大学の食堂の料理もおいしくて大学の日はよく行きます。会館でも留学生や日本人の友達と一緒にお鍋やカレー、たこ焼きや自分の国の名物のような料理を作ることがありました。それは結構気に入ったので、最近もよくやっています。

 授業は、「上級日本語」や「ふくしま未来学」や「日本事情」や「English Presentations」などの全部で8つを取っています。英語で教える授業は2つしか取らないので、聴解能力を少し伸ばせたと思います。日本人と一緒に取る授業はまだ難しいですが、だんだん理解できてきたので、達成感を少しだけ感じます。今は大学に行くのが週三回のため、授業や宿題でも意外と忙しくありません。来学期からはもっと挑戦したいと思います。

 旅行も少しできました。福島市の周りにはいいところがたくさんあります。ドイツで住んでいたボーフムには山があまりないので、日本で山に囲まれた地域に住むことになって、本当によかったです。市内の信夫山のほかに、バディーや友達と、秋の紅葉の時に高さ約800メートルの霊山を登りました。これほど美しい山景色は今まで見たことがないので、春から色々な山を登ることを決めました。大学ゼミの四国への研修旅行も印象的でした。きれいな自然が大好きなので、素敵なところに行くチャンスを与えていただきましてうれしいです。

 ここまでの日本での生活は本当に楽しかったです。「自分の目的はいったい何ですか」や「もっと頑張らなければなりません」という迷いもたまには浮かびますが、振り返ると、本当にたくさんの素晴らしい経験が出来ましたので、間違いなく実り多くて楽しい4カ月でした。福島に留学することが出来て、本当に本当に感謝しています。

【ドイツ語訳】

Es sind nun schon vier Monate vergangen, seit ich in Japan angekommen bin. Um ehrlich zu sein, ist es mir von Anfang an nicht schwergefallen,mich einzugewöhnen. Nach zwei Wochen schon hat Alltag eingesetzt. Dennoch hat der erste Monat einen starken Eindruck hinterlassen. Der Beginn meines Lebens in Fukushima, der erste Kontakt zu Japanern, das Treffen mit den anderen Austauschstudenten und Buddys, die erste gemeinsame Bergwanderung, der Beginn des Unilebens und des Unterrichts - das war zwar eine gelegentlich sehr hektische Zeit, aber ich erinnere mich gern an sie zurück.

Sommer und Herbst ist in Japan die Zeit der Feste, weshalb wir schon kurz nach unserer Ankunft in Fukushima am „Iizaka Kenka Matsuri" teilnehmen durften. Die Universität und lokale Verbände haben uns häufig zu lokalen Events wie Festen oder dem Baumpflanzen an der Küste Sōmas eingeladen, wofür ich sehr dankbar bin. Das waren nicht nur schöne Erlebnisse, sondern auch hervorragende Gelegenheiten, mehr über die Besonderheiten der Region und die Kultur Fukushimas zu lernen. Besonders wieder und wieder zu erleben, wie viel Energie die Menschen in die Revitalisierung der Region nach der großen Katastrophe im März 2011 stecken, war sehr bewegend. Auch im Unterricht in Veranstaltungen wie „Fukushima Miraigaku" wurden wir auf dieses Thema sensibilisiert. Zusammen mit einem Dozenten durften wir sogar die Sperrgebiete und das Atomkraftwerk besichtigen, was eine sehr eindrucksvolle Erfahrung war und einem klarmacht, wie viel Unwissen und Vorurteile über Fukushima vorherrschen.

Das Leben in der Stadt Fukushima unterscheidet sich von meinem Leben in einer deutschen Stadt nicht ungemein. Vom Wohnheim, in dem alle Austauschstudenten (die keine Regelstudenten sind) leben, sind es zu Fuß 20 Minuten zum Bahnhof, 10 Minuten zum nächsten Supermarkt und 7 Minuten zum nächsten Convenience Store. Vom Bahnhof sind es mit Zug 10 Minuten zur Universität Fukushima. Die Züge fahren allerdings nur ein- bis zweimal pro Stunde, was etwas unpraktisch ist, aber man gewöhnt sich auch daran schnell.

In Fukushima gibt es viele leckere und günstigere Restaurants. Besonders Ramen ist in der Region beliebt. Für 700 bis 900 Yen kann man an vielen Orten sehr gute Ramen mit Gyōza essen, was ich in einer normalen Woche auch zwei- bis dreimal tue. Auch das Essen in der Mensa kann sich sehen lassen. Auch im Wohnheim habe ich schon mit japanischen Freunden und den anderen Austauschstudenten Speisen wie Nabe, japanisches Curry, Takoyaki oder Spezialitäten aus den eigenen Ländern zubereitet. Das hat uns so viel Spaß gemacht, dass wird das ebenso wie gemeinsame Filmabende zu einer relativ regelmäßigen Aktion gemacht haben.

In der Uni belege ich insgesamt acht Veranstaltungen, darunter „Fortgeschrittenes Japanisch", „Fukushima Miraigaku", „Angelegenheiten rund um Japan" und „English Presentations". Bis auf zwei Kurse werden alle in Japanisch abgehalten, weshalb ich das Gefühl habe, dass sich mein Hörverständnis etwas verbessert hat. Die Kurse, die ich zusammen mit anderen Japanern besuche, sind immer noch eine Herausforderung, aber nach und nach verstehe ich mehr, was sehr motivierend ist. Trotz allem gehe ich aktuell nur dreimal die Woche in die Uni und bin durch die Kurse und Hausaufgaben nicht sehr ausgelastet, weshalb ich ab nächstem Semester vorhabe, mich ein wenig stärker zu fordern.

Auch Reisen konnte ich schon ein wenig. Rund um die Stadt Fukushima herum gibt es viele reizvolle Orte. In Deutschland habe ich stets in Regionen ohne Berge gelebt, weshalb ich glücklich war, in Fukushima komplett von Bergen umgeben zu sein. Neben dem Shinobuyama im Stadtinneren Fukushimas haben wir auch den ca. 800 Meter hohen Ryōzen bestiegen. Das war in der Herbstlaubzeit. Ein solch beeindruckendes Bergpanorama habe ich zum ersten Mal gesehen, und ich habe mir danach vorgenommen, ab Frühling noch viele weitere Berge zu bewandern. Die Ryōzen-Wanderung mit Freunden ist bisher eine meiner schönsten Japan-Erinnerungen. Auch eine Kursreise nach Shikoku hat viel Eindruck hinterlassen. Als großer Naturfreund habe ich mich über jede solcher Gelegenheiten gefreut.

In meinem bisherigen Leben in Fukushima hatte ich sehr viel Spaß. Hin und wieder frage ich mich, welches Ziel ich hier verfolge oder denke mir, dass ich mich mehr anstrengen sollte, aber wenn ich auf die bisherige Zeit zurückblicke, merke ich, wie viele tolle Erfahrungen ich gemacht habe. Diese vier Monate in Japan waren für mich zweifelsohne eine ergiebige und schöne Zeit und ich bin sehr, sehr dankbar darüber, die Gelegenheit erhalten zu haben, den Studentenaustausch in Fukushima machen zu dürfen.